Schmatz Ferdinand Ferdinand

der strand,läufer

traum, gestrandet


hast du das deine, den körper, wer fragt mich,
mich am meer als fisch an der eigenen angel,

bin haltlos gebunden den draht im maul beissend
will ich mich reissen los vom haken auf zum steigenden

wandel, spür mich als vögelchen, flatternd im schlag
schweb ich mit der flügel gran auf, flitter

am wellen fang schaumt es mein mündchen ein,
ja, die mücken sind im schnabel gelandet,

gut gerucht, umwölkt, zum gekräusel hin
binde ich los meine glieder hinunter zu, zitternd

bloss, ohne kleid vergeben nackt, mein raum in scham
lenkt mich pur von oben her ab,

keine welle finde ich unten im sturz
flug gibt sich da im blitz zart

zu leitet er mir ströme
sinds, bewegen hoch die flügel ab vom sand

verstreut im winde der auge äpfel hoch zu heben
ohne lied gemein des trillers schlaf zu hand

heisst es mich ab nun, zu laufen, ich trete die stelle durch,
plötzlich ein weiterer hub und als vogel gleite ich, in schwingen,

ohne zu scheiden im auge, ufer vom wasser, wasser vom ufer,
bin im flug nach eilend der eigene zu rufer, wos lang geht

ist egal, gleich alles selbst im gleichen ein donnerndes ruhen, wo der sand bedeckt alle glieder, die bäume im hinterland

tragen früchte, ein meer wald ist gegeben den mächtigen
flügeln das grün hinein sammelnd ins gefieder zu stimmen an

was hinter den lidern übers ganz weite horizontale sich legt
wie ein torso aus torsen und schön ist es ein körper ohne

grenzen zu verschwenden, was binden könnte den grund
spür ich, hab ich, den fuss, die ferse, das schauen im stürmen

an zu laufen körperlos tief unter gehend mit der wellen wand ist
schmerz lust ein gebrannt zeichen mit pinsel nass beton hand

(wach ich nicht auf aber schau)

About Schmatz Ferdinand Ferdinand

Ferdinand Schmatz, schreibt Gedichte, Prosa, Essays und Hörspiele, lebt in Wien. Von 2012 bis 2020 Leitung des Instituts für Sprachkunst an der Angewandten in Wien. 2004 Georg Trakl-Preis. 2006 H.C. Artmann-Preis. 2009 Ernst Jandl Preis. Veröffentlichungen - Auswahl: o das grosse babel,n. gedicht o portierisch. roman.
o Durchleuchtung. Ein wilder Roman aus Danja und Franz
o quellen. gedichte
zuletzt:
o auf SÄTZE. Essays zur Poetik, Literatur und Kunst (2016)
o das gehörte feuer. orphische skizzen (prosa gedicht) (2016)